GUSTAV KLUGE - DUNKLE MATERIE 

Ausstellungsdauer 8. November 2012  – 26. Januar 2013

Gustav Kluge - Dunkle Materie
Gustav Kluge,Stimme aus dem Off: Morandi malen!', 2012
Öl auf Leinwand, 80 x 100 cm



Es gibt nur wenige andere Künstler der Gegenwart […], die sich als Bildermaler intensiver und radikaler mit den Bedingungen unserer körperlichen und geistigen Existenz in der Welt beschäftigen als Gustav Kluge...“ So beschreibt Martin Schulz im anlässlich unserer Ausstellung Dunkle Materie erscheinenden Katalog den Hamburger Maler, dessen Hauptaugenmerk seit den 70er Jahren die intensive Auseinandersetzung mit dem menschlichen Körper und vor allem dessen Abgründen ist. Seit ca. 15 Jahren arbeitet Kluge jedoch einmal im Jahr im Spätsommer mit einem einzigen Bild an einer Serie, die eine absolute Ausnahme innerhalb seines Gesamtwerks darstellt. In seinen sogenannten „Hollerbildern“ nämlich steht nicht der Mensch im Mittelpunkt, sondern – versinnbildlicht durch die schwarzglänzenden prallreifen Hollunderbeeren – die unbelebte, tote Materie. Als Stillleben nahm diese lange Zeit einen wichtigen Platz in der Kunstgeschichte ein. Spätestens nach dem Kubismus allerdings geriet sie immer mehr in Vergessenheit obgleich, wie Martin Schulz schreibt, „keine andere künstlerische Gattung […] sich stärker mit der Materie der Dinge und ihren vielfachen Erscheinungen auseinandersetzt als die nature morte [...] als eine ‚tote Natur’, die einmal alles Leben barg und aus der alles Leben geboren wird.“ Gustav Kluge nun geht sowohl inhaltlich als auch maltechnisch nicht gerade zimperlich mit dem traditionsreichen Genre um, wenn er in schroffen, stark pastosen Pinselstrichen und teils absurden Kombinationen von billigen Alltagsgegenständen mit der ursprüngliche Intention des Stilllebens, sich über schöne, teure oder seltene Gegenstände nach außen zu repräsentieren, radikal bricht. Vielmehr offenbaren seine Bilder einen schonungslosen, abgründig dunklen Blick auf die Realität und nehmen damit trotz aller Verschiedenheit einen durchaus stimmigen Platz innerhalb Gustav Kluges Oeuvre ein.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit dem Text „Dunkle Materie. Die Hollerbilder von Gustav Kluge“ von Dr. Martin Schulz, Hochschule für Gestaltung Karlsruhe. 



 



 

 

 

 

 

 

.