JULIA BORNEFELD
SUBLIME
Ausstellungsdauer bis 2. August 2014
Sommerpause im August
Mit einer Ausstellung von JULIA BORNEFELD (*1963 in Kiel) eröffnete Marie-José van de Loo 1998 ihre erste Galerie in der Münchner Maximilianstraße. In der Folge konnte man in drei folgenden Einzelschauen nachvollziehen, wie sich die Künstlerin seitdem stetig weiterentwickelt hat. „Alle sieben Jahre mache ich eine Häutung durch. Danach kann man die Uhr stellen“, bemerkt Bornefeld selbst in der Rückschau auf ihr bisheriges Schaffen. Was allerdings konstant bleibt, ist die Art und Weise, wie sie arbeitet. So denkt die Künstlerin immer in Form von umfangreichen Werkgruppen, in denen sie sich intensiv mit einem bestimmten Motiv bzw. Motivkreis auseinandersetzt.
Das kann ein Fußball sein ebenso wie ein Männeranzug oder rot-weiß-karierter Stoff. Um das jeweilige Motiv herum werden dann ganz unterschiedliche Gestaltungsformen gefunden. Dabei bezieht Julia Bornefeld grundsätzlich verschiedenen Medien mit ein. Eine Performance wird so über das Relikt zur skulpturalen Präsentation. Sie wird dokumentiert durch fotografische Arbeiten, die ihrerseits wieder eigenständige künstlerische Werke darstellen. Sie wird immer aber auch ergänzt und erweitert durch Malerei und Papierarbeiten. Dabei bildet sich jeweils ein kleiner Kosmos, so definiert, dass ein Thema ohne Vorwissen und auf den ersten Blick wahrnehmbar wird, so offen, dass er zu jeder neuen Präsentation anders ausgestattet sein und auch Werke aus anderen Kontexten aufnehmen kann. In dem großen Spannungsbogen von Abstraktion und Figuration und bei allen stilistischen Wechseln bleibt neben der Herangehensweise aber auch die Haltung der Künstlerin konstant, denn immer ist es ein dezidiert weiblicher Blick, den sie auf ihre und unsere Gegenwart wirft.
In unserer aktuellen Präsentation SUBLIME beschäftigt sich Julia Bornefeld mit einem Thema, das sie seit Jahren auf verschiedene Art und Weise immer wieder aufgreift und mit dem sie – aus einer Musikerfamilie stammend – auch biografisch verbunden ist. „Meine Installationen komponiere ich durch Ort, Zeit, Raum und Sinnesverschiebung, wobei die musikalische Komponente eine immer größere Rolle spielt.“, schreibt Julia Bornefeld zu einer Installation mit einem Konzertflügel unter dem Titel „Alter ego komm tanz mit mir“, 2007-2009. In der neuen Serie „Final Play“, aus der wir einen Ausschnitt aus installativen Arbeiten, Leinwänden, Plexiglas- und Papierarbeiten zeigen, fungiert ebenfalls ein Konzertflügel als Ausgangs- und Mittelpunkt, den sie in einer nächtlichen Aktion auf einem verlassenen Parkplatz anzündete und damit die Dekonstruktion in den Mittelpunkt stellte.
Parallel zu unserer Ausstellung ist noch bis zum 22. Juni 2014 die Rauminstallation „Vanety and High Fidelity“ im ZKM, Karlsruhe zu sehen.